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Hand aufs Herz: Verdient man mit einem abgeschlossenen Studium eigentlich später mehr im Job? Reicht ein Bachelor oder brauchst du unbedingt einen Master? Und wie sieht’s mit der Gehaltsentwicklung von Absolvent*innen aus bzw. wie läuft eigentlich eine Verhandlung über das Gehalt ab? Hier findest du Antworten auf deine Fragen.
Du hast deinen Abschluss in der Tasche, bist bereit, mit voller Energie ins Berufsleben einzusteigen und stehst plötzlich vor einigen Fragen: Wie viel genau ist mein Bachelor eigentlich wert? Welche Einstiegsposition kann ich erwarten? Und in welcher Höhe werde ich dafür bezahlt? Selbstverständlich ist es nicht möglich, eine allgemeingültige Antwort auf all diese Fragen rund ums Thema Gehalt zu geben. Dennoch wollen wir versuchen, dich zumindest mit groben Anhaltspunkten zu versorgen.
Verschiedene Studien haben immer wieder gezeigt, dass Bachelorabsolvent*innen über alle Studiengänge hinweg ähnliche Einstiegspositionen haben. An erster Stelle steht dabei die Sachbearbeitung, dicht gefolgt von der eigenständigen Übernahme einer Projektaufgabe. Positionen mit mehr Verantwortung kommen für akademische Berufsanfänger*innen generell weniger infrage.
Grundsätzlich betonten Unternehmen, dass die Art des Abschlusses nicht unmittelbar mit der Einstiegsposition zusammenhänge. Als weitere wichtige Kriterien gelten praktische Erfahrungen, Persönlichkeit und Studienschwerpunkte.
Grundsätzlich hängt die Bezahlung für eine bestimmt Aufgabe nicht vom Hochschulabschluss ab, sondern das Gehalt richtet sich vielmehr nach den Anforderungen und den Verantwortlichkeiten der zu besetzenden Position – und damit nach dem gesamten Qualifikationsprofil der Bewerber*innen. Generell kann man sagen, dass bei technischen Fachrichtungen das Jahresgehalt im Schnitt etwas höher ist als bei den wirtschaftswissenschaftlichen Fachrichtungen.
Durchschnittlich dauert es ungefähr drei bis fünf Jahre, bis Bachelorabsolvent*innen ein deutlich höheres Gehalt als zu Beginn ihrer Tätigkeit erhalten.
Sowohl bei den technischen als auch bei den wirtschaftswissenschaftlichen Fachrichtungen ist ein Anstieg gleichermaßen zu verzeichnen. Ingenieur*innen können auch bei der Gehaltsentwicklung von ihrem Studienfach profitieren.
Absolvent*innen mit Masterabschluss liegen in Sachen Gehalt deutlich vor ihren Kommiliton*innen mit einem Bachelor. Dabei haben Letztere zwar den Vorteil, eher ins Berufsleben starten zu können, es gelingt ihnen jedoch oftmals nicht, den Gehaltsvorsprung wieder aufzuholen. Ganz im Gegenteil: Mit zunehmender Berufserfahrung vergrößern sich die Gehaltsunterschiede noch. Nach zwei bis fünf Jahren liegen die durchschnittlichen Jahresgehälter von Bachelorabsolvent*innen deutlich unter denen von Masterabsolvent*innen.
Es gibt allerdings eine Ausnahme: Geisteswissenschaftler*innen ist der Schritt in die Berufstätigkeit auf jeden Fall zu empfehlen, denn Masterabsolvent*innen im Medienbereich oder der Werbewirtschaft verdienen nicht unbedingt mehr als ihre Kolleg*innen mit Bachelorabschluss. Außerdem spielt der Studienabschluss mit zunehmender Erfahrung eine immer geringere Rolle. Dann entscheiden die Leistung in der betrieblichen Praxis und nicht zuletzt auch das Verhandlungsgeschick über die Höhe des Gehalts.
Für Ingenieur*innen, Jurist*innen, Wirtschafts- und Naturwissenschaftler*innen zahlt sich ein Masterstudium auf jeden Fall aus, denn bei Finanzdienstleistern, im Maschinenbau oder der Automobilindustrie erzielen Masterabsolvent*innen ein deutlich höheres Gehalt als Bachelorabsolvent*innen.
Mal abgesehen davon, dass sich Bildung immer auszahlt, zeigen verschiedene Untersuchungen regelmäßig, dass Hochschulabsolvent*innen im Schnitt über ihr gesamtes Erwerbsleben hinweg deutlich mehr verdienen als Personen ohne Berufsausbildung. Vielleicht nicht direkt zum Einstieg in die Arbeitswelt, aber auf jeden Fall nach einer gewissen Zeit steigen diese Einkommensdifferenzen sogar noch weiter an.
Grundsätzlich gilt: Qualität hat ihren Preis. Wenn du erstklassige Noten erhalten, deine Praktika auf die Branche abgestimmt und eine Abschlussarbeit verfasst hast, die für die Firma relevant ist, kannst du auch ein überdurchschnittliches Gehalt fordern. Allerdings solltest du vorher gründlich recherchieren, welche Gehälter für Abgänger mit deiner Qualifikation bezahlt werden.
Es gibt viele Möglichkeiten, weitere Informationen einzuholen. Du kannst dir beispielsweise Gehaltsvergleiche im Internet anschauen, Gespräche mit Absolvent*innen führen, die bereits im Beruf tätig sind oder dich mit praxisnahen Professor*innen austauschen. Auf diese Weise kannst du sichergehen, dass deine Gehaltsforderung realistisch ist.
Wichtig ist, dass du zuerst eine anständige und konkrete Forderung in den Raum stellst. Mache die Personalverantwortlichen in den Gehaltsverhandlungen auf deine Stärken aufmerksam und begründe deine Forderung mit deiner beruflichen Leistungsfähigkeit.
Wenn du als Wunschkandidat*in der Firma erachtet wirst, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Betrag sicherlich nicht mehr gedrückt wird.
Unter diesem Link findest du ein Video, in dem noch einmal erläutert wird, worauf du in Gehaltsverhandlungen achten solltest: https://www.focus.de/finanzen/karriere/videos/vorstellungsgespraech/wie-viel-moechten-sie-denn-verdienen_id_2545835.html