Home > Rund ums Studium > Karriere > Existenzgründung
Home > Rund ums Studium > Karriere > Existenzgründung
Kein Master, kein Praktikum, kein Einstieg ins Berufsleben als Angestellte*r – manche Absolvent*innen entscheiden sich nach ihrem Abschluss gegen alle „herkömmlichen“ Optionen und gründen lieber ein eigenes Unternehmen. Was man bei einer Existenzgründung beachten muss, erfährst du in diesem Bereich.
Eine innovative Idee und ein wenig Startkapital – bei einigen heutzutage global agierenden Unternehmen stand genau diese Mischung am Anfang ihrer eigenen Erfolgsgeschichte. Angetrieben von der eigenen Vision arbeiteten die Gründer*innen hart für die Verwirklichung ihres Traums und erreichten schließlich ihre Ziele. Aber laufen Existenzgründungen immer so ab? Braucht es wirklich nur einen Gedankenblitz, eine kleine Finanzspritze und jede Menge Engagement? Wir versuchen, das Thema „Unternehmensgründung/Selbstständigkeit“ etwas genauer zu beleuchten.
Obwohl fast überall die Rede von Start-ups ist, gründen tatsächlich nicht einmal 10% aller Bachelorabsolvent*innen ein eigenes Unternehmen nach Beendigung der Hochschulausbildung
Das lässt sich kurz zusammenfassen: Man hat keine Vorgesetzten, kann eigene Entscheidungen treffen und sich die Zeit vollkommen selbst einteilen.
Wer ein eigenes Unternehmen gründet, sollte ein hohes Maß an Disziplin aufbringen, um der erheblichen Arbeitsbelastung standzuhalten. Schließlich müssen zahlreiche Aufgaben erledigt werden, um den Erfolg des Unternehmens zu garantieren. Es heißt ja nicht umsonst: Selbstständig steht für „selbst“ und „ständig“. Außerdem hat man keine finanzielle Sicherheit.
Selbst wenn die fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten vorhanden sind, ist nicht jeder ein*e geborene*r Unternehmer*in. Wer feste Arbeitszeiten mag oder von finanziellen Dingen lieber die Finger lässt, eignet sich weniger. Wer dagegen Risiken nicht scheut, flexibel, belastbar, kommunikativ und zielstrebig ist, für den ist die Selbständigkeit eine echte Alternative.
Bevor du ein Unternehmen gründest, solltest du dein Konzept genau durchdenken und günstige Rahmenbedingungen für dein Projekt schaffen.
Wenn du deine Geschäftsidee von Anfang an aufbauen möchtest, ist die Neugründung genau das Richtige für dich. Du kannst das Unternehmen nach deinen Vorstellungen gestalten, bist aber letztendlich dafür verantwortlich, ob dein Vorhaben gelingt oder nicht. Vielleicht kannst du bereits bestehende Kundenbeziehen in das neue Unternehmen integrieren oder auf erfahrenes Personal zurückgreifen?
Wenn du die Existenzgründung direkt nach dem Studium anstrebst, ist es empfehlenswert, Kontakte zu bewährten Unternehmern zu knüpfen, um von deren Erfahrungen zu profitieren.
Franchisenehmer*innen „mieten“ ein Geschäftskonzept von einem Unternehmen. In der Regel kannst du auf diesem Weg mit einer bewährten Geschäftsidee direkt durchstarten, denn du verkaufst die Produkte oder Dienstleistungen des Franchisegebers. Vor Abschluss des Vertrages solltest du jedoch prüfen, ob du beim Aufbau deines Geschäftes unterstützt wirst: Gibt es ausreichende Schulungen zur Betriebsvorbereitung? Fallen hohe Lizenzgebühren an? Hüte dich vor „schwarzen Schafen“, die kein ausgereiftes Konzept vorlegen können!
Wer das Geld, aber keine passende Idee für eine eigene Firma hat, kann sich an einem Unternehmen beteiligen. Viele Firmen, die sich noch am Anfang der Existenzgründung befinden, suchen Menschen, die ihnen mit Geld oder Erfahrung zur Seite stehen. Bevor du Gesellschaftsrechte an einer Personen- oder Kapitalgesellschaft erwirbst, solltest du die Firma, ihre Produkte und finanzielle Lage umfangreich bewerten lassen. Es gibt sowohl stille als auch tätige Beteiligungen.
Viele – vor allem familiengeführte – Unternehmen haben Probleme, eine*n Nachfolger*in für die Firmenleitung zu finden. Der Vorteil an einer Unternehmensnachfolge ist, dass du nicht von Null anfangen musst, sondern einen laufenden Betrieb übernimmst. Daher ist es wichtig, sich die betriebswirtschaftlichen Zahlen aus der Vergangenheit sehr genau anzusehen. Ein Nachteil kann sein, dass die bisherige Firmenleitung unter Umständen das Unternehmen stark geprägt hat und jedwede Veränderungen mit Skepsis betrachtet werden.
So bezeichnet man Existenzgründungen, deren Kapitalbedarf bei unter 25.000 € liegen. Sie bieten in der Regel nur dem/der Gründer*in selbst einen Arbeitsplatz. Wer neben einer Festanstellung ein Geschäft aufbaut, für das weniger als zwölf Stunden am Tag gearbeitet wird, gilt ebenfalls als Kleingründer*in. Eine Sonderform ist die Nebenerwerbsgründung. Hier reichen die Erträge meist nicht dazu aus, den Lebensunterhalt vollständig zu bestreiten. Der Vorteil von Kleingründungen ist, dass sie das Risiko gering halten. Die Startkosten sind niedrig und du trägst keine Verantwortung für Personal. Allerdings fühlen sich viele Kleingründer*innen nicht als „echte“ Unternehmer*innen und treten entsprechend unprofessionell auf. Plane dein Vorhaben daher genauso gut, wie du die Gründung einer „großen“ Firma vorbereiten würdest!
Bei einem Spin-off wird ein Teil eines Unternehmens aus der bestehenden Firma ausgegliedert. Dies können zum Beispiel eine Forschungsabteilung eines Instituts oder eines Großunternehmens, aber auch Bereiche wie Lager, Versand, Wartung, Montage, Marketing, EDV und Zulieferbereiche sein. Der ausgegliederte Teil wird damit zu einer eigenständigen Firma.
Wer im E-Business tätig sein möchte, sollte die dem eigenen Angebot zugrundliegende Technik perfekt beherrschen. Häufig benötigst du für die Existenzgründung Programmierkenntnisse oder solltest dich mit Mechanismen im Online-Marketing auskennen. Zudem ist der Agenturmarkt stark umkämpft. Ohne einen gewissen Kundenstamm, der dich zum Start bereits unterstützt, wird es schwer, sich zu etablieren.
Die Wahl der Rechtsform hat nicht nur juristische, sondern auch finanzielle, steuerliche und persönliche Folgen. Lass dich von einem/einer Expert*in beraten, welche Form für dein Unternehmen in Frage kommt. Folgende Rechtsformen gibt es:
Dazu zählen Kapitalgesellschaften, Genossenschaften und eingetragene Vereine.
Zu den Einzelunternehmen gehören beispielsweise Kleingewerbetreibende, deren Geschäftsbetrieb sehr übersichtlich ist, sodass nicht der volle kaufmännische Aufwand anfällt. Einzelunternehmer*innen benötigen für die Existenzgründung kein Mindeststartkapital und haften mit ihrem persönlichen Vermögen für die Schulden ihres Unternehmens.
Zu den Rechtsformen für Personengesellschaften gehören die Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GbR), die Kommanditgesellschaft (KG), die Offene Handelsgesellschaft (OHG), die GmbH & Co. KG sowie die Partnerschaftsgesellschaft (PartG). Hier haften die Unternehmer*innen bzw. die Gesellschafter*innen unbeschränkt, das heißt mit dem Gesellschaftsvermögen und mit ihrem Privatvermögen. Ausnahme: der/die Kommanditist*in bei der Kommanditgesellschaft. Die Haftung bezieht sich hier auf die im Handelsregister eingetragene Haftungssumme.
Bei einer Kapitalgesellschaft haften Gesellschafter*innen bzw. Aktionär*innen in Höhe ihrer jeweiligen Einlage. Gründer*innen von Kapitalgesellschaften wählen zwischen der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), der Aktiengesellschaft (AG), der Kleinen AG und der Unternehmergesellschaft (UG; haftungsbeschränkt). Die UG darf seit 2008 in Deutschland gegründet werden.
Rechtsform und Größe deines Unternehmens entscheiden auch darüber, ob du dein Unternehmen bei der Existenzgründung ins Handelsregister eintragen lassen musst.
Letztendlich entscheidet das Finanzamt, ob du mit deinem Unternehmen ein Gewerbe betreibst oder zu den Freiberuflern zählst. Als Richtschnur für die Einteilung in Freiberufler*innen und Gewerbetreibende gelten die sogenannten Katalogberufe, die im Einkommensteuergesetz festgelegt sind. Zweifelsfälle landen immer wieder vor Gericht, wo entschieden wird, in welche Kategorie der betreffende Beruf eingeordnet werden darf. Als Freiberufler*in hat man im Steuerrecht einige Vorteile. Mann muss beispielsweise bei der Existenzgründung kein Gewerbe anmelden – die Gewerbesteuer entfällt – und keine Bilanzen erstellen.
Je nach Art des Unternehmens fallen mehrere Posten an.
Diese Verpflichtung besteht in der Regel für alle Unternehmer*innen – lediglich Kleinunternehmer*innen können von der Steuerpflicht befreit werden, sofern ihr Jahresumsatz im vorangegangenen Kalenderjahr nicht größer war als 17.500 € und im laufenden Kalenderjahr einen Beitrag von 50.000 € voraussichtlich nicht übersteigen wird. Die Umsatzsteuer fällt in den ersten zwei Kalenderjahren nach der Existenzgründung monatlich an.
Dieser Kostenpunkt besteht nur dann, wenn die Gewinne über den Freibetrag von derzeit 8.354 € hinausgehen. Nach der Gewerbeanmeldung wird der Gewinn für das Gründerjahr vom Finanzamt geschätzt und eine Vorauszahlung verlangt.
Die Gewerbesteuer betrifft alle Gewerbetreibende und wird ab einem Freibetrag von 24.500 € fällig.
Diese Abgabe wird ausschließlich für die Gewinne von Kapitalgesellschaften erhoben. Einen Freibetrag gibt es hier nicht.
Es ist sehr empfehlenswert, von Anfang an einen Teil seines Einkommens für die Steuern zur Seite zu legen. Tipp: Mit dem kostenlosen Steuerprogramm ElsterOnline kann man viele Steuerangelegenheiten direkt am Computer erledigen.
Auf die richtigen Versicherungen sollte man als Existenzgründer*in nicht verzichten. Sinnvoll sind Krankenversicherung und eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Auch eine Altersvorsorge ist wichtig, denn die meisten Selbständigen zahlen nicht in die gesetzliche Rentenkasse ein. Welche betrieblichen Versicherungen sinnvoll sind, hängt vom Geschäftsfeld ab. Sachversicherungen decken beispielsweise Schäden ab, die durch Feuer, Einbruch oder Sturm verursacht werden. Wie im Privaten ist auch im Betrieb die Haftpflichtversicherung eine Notwendigkeit. Sie springt ein, wenn bei der Ausübung einer beruflichen Tätigkeit jemand anderem Schaden zugefügt wurde. Wichtig sind auch die Berufsgenossenschaften, denn sie sind die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung. Sobald du in deiner Firma nach der Existenzgründung Mitarbeiter*innen beschäftigst, wird eine Mitgliedschaft bei der Berufsgenossenschaft zur Pflicht.
Als Existenzgründer*in musst du dich mit einer Reihe gesetzlicher Vorschriften befassen – angefangen von Miet-, Kauf- und Arbeitsverträgen über Vollmachten bis hin zu den Rechtsvorschriften im Handelsgesetz und den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Auch Patente und Schutzrechte sind ein Thema, etwa wenn es um die Namenswahl des Unternehmens geht. Lasse dich in jedem Fall von Experten beraten.
Wenn du selbst nicht das nötige Kapital mitbringst, musst du dich um eine externe Finanzierung kümmern. Um den Schwierigkeiten von Gründer*innen bei diesem Vorhaben zu begegnen, bieten die KfW Bankengruppe und die Förderinstitute der Länder, Banken und Sparkassen Finanzierungslösungen an. Kreditinstitute können dabei ihr Risiko bei einer Kreditvergabe an Gründer zu einem hohen Grad abgeben, was insbesondere innovativen Gründungsprojekten mit einem schwer abschätzbaren Kreditrisiko zugute kommt. Im nächsten Abschnitt findest du Informationen bezüglich eines Kredits zur Existenzgründung.
In der Regel sind kleine und mittlere Unternehmen auf die Finanzierung über Bankkredite angewiesen. Die Banken verlangen im Gegenzug bankübliche Sicherheiten, über die mittelständische Unternehmen oftmals nicht ausreichend verfügen. Hier stellen Bürgschaften des Bundes, der Länder und der von Bund und Länder unterstützten Bürgschaftsbanken eine wirksame Hilfe dar, um bei einem ansonsten tragfähigen Vorhaben einem Mangel an Sicherheiten abzuhelfen.
Des Weiteren beteiligt sich die KfW-Bankengruppe (KfW) im Rahmen der ERP-Förderprogramme beim ERP-Startfonds an innovativen kleinen Technologieunternehmen. Antragsberechtigt sind kleine Technologieunternehmen der gewerblichen Wirtschaft mit Betriebssitz in Deutschland.
Mit dem High-Tech Gründerfonds wurde 2005 ebenfalls ein Instrument geschaffen, das Risikokapital in neu gegründete deutsche Technologieunternehmen investiert
Hier handelt es sich um ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Es unterstützt unter anderem die Vorbereitung innovativer technologieorientierter und wissensbasierter Gründungsvorhaben von Studierenden, Absolventen und Wissenschaftlern.
Damit potentielle private Wagniskapitalgeber und kapitalsuchende Unternehmen besser und einfacher zueinander finden, hat die KfW in Kooperation mit der französischen Mittelstandsförderbank OSEO die deutsch-französische Internetplattform EuroQuity online gestellt. Das Portal versteht sich als vermittelnde Plattform für kapitalsuchende Unternehmen und Investoren.
Diese Förderung möchte die Finanzierungsbedingungen junger, innovativer Start-ups verbessern. Für private Investoren sollen Anreize geschaffen werden, solchen Unternehmen privates Wagniskapital zur Verfügung zu stellen.
Arbeitslose, die sich selbständig machen wollen, können zur Förderung der Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit den sogenannten Gründungszuschuss erhalten.
Existenzgründer*innen können zudem einen Zuschuss zu ihren Beratungskosten beantragen. Gefördert werden Beratungen, die von qualifizierten Unternehmensberater*innen durchgeführt werden. Weitere Informationen dazu findest du auf leitstelle.org
Informationen zu den Förderprogrammen der einzelnen Länder findest du auf der Seite der Bundesagentur für Arbeit.
Grundsätzlich lohnt sich ein Blick in die Förderdatenbank des Bundes. Hier findest du einen Überblick über alle Förderprogramme des Bundes, der Länder und der Europäischen Union. Im Mittelpunkt stehen Finanzhilfen für Existenzgründer*innen sowie kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft. Die Suche kann anhand von Kriterien wie Fördergebiet, Förderberechtigte, Förderbereich und Förderart gefiltert werden.
Obwohl viele Gründer*innen angeben, bei der Finanzierung ihres Projekts keine Schwierigkeiten zu haben, stellt die Beschaffung von Finanzmitteln grundsätzlich eine Herausforderung dar. Kreditgeber wie Banken und Sparkassen müssen erst überzeugt werden, damit sie eine Existenzgründung finanzieren. Gründer*innen fällt es jedoch oft schwer, ausreichend Informationen über ihr Projekt bereitzustellen – vor allem, wenn sie mit völlig neuen Geschäftsmodellen oder Produkten starten wollen. Deswegen sollte man unbedingt einen guten Businessplan entwickeln.
Auf der ersten Seite solltest du deine Geschäftsidee in maximal zehn Worten formulieren. Schreibe zum Beispiel: „Konzept zur Gründung einer veganen Konditorei“. Darunter sollte stehen „Antrag auf Förderung durch…“.
Ein Executive Summary ist eine Kurzfassung für Leser mit wenig Zeit, die anhand der Zusammenfassung entscheiden, ob sie den Plan weiter lesen werden. Das Excecutive Summary steht am Anfang des Businessplans – du solltest es aber erst am Ende schreiben, nachdem du alle anderen Abschnitte abgeschlossen hast. Fasse dann unter Nutzung der folgenden Leitfragen jeden dieser Abschnitte in ein bis zwei Sätzen zusammen und lasse dabei auch wichtige Angaben aus dem Zahlenteil einfließen!
Hier erklärst du deine Geschäftsidee. Für viele Gründer*innen ist das die wichtigste Frage und sie beantworten sie gern und oft viel zu ausführlich. Sie beschreiben die ganze Angebotspalette inklusive zahlreicher technischer Details. Dies alles können die Gründungsberater*innen jedoch oft gar nicht nachvollziehen und ausreichend würdigen. Bevor du dich in Details verlierst, solltest du deshalb zunächst einmal die Grundkomponenten deines Umsatzmodells erklären.
Es gibt sicher eine ganze Reihe von Gründen, warum du dich für die Selbständigkeit entschieden hast und deine Geschäftsidee realisieren möchtest. Führe diese Gründe auf, auch wenn es sich nicht um formale Qualifikationen oder Berufserfahrungen als Angestellte*r handelt. Ist vielleicht dein Alter, deine familiäre Situation oder dein Wohnort für das Gründungsvorhaben relevant?
Außerdem solltest du schreiben, welche fachlichen und branchenspezifischen Qualifikationen du mitbringst. Warum bist du in kaufmännischer und unternehmerischer Hinsicht geeignet, deine Geschäftsidee zu realisieren? Wo hast du diese Fähigkeiten erworben? Falls deine Qualifikationen auf einem bestimmten Gebiet nicht ausreichen, solltest du das offen einräumen und Maßnahmen aufführen, mit denen du diese Lücken schließen möchtest.
Gründest du dein Unternehmen mit einem Team? Beschreibe in diesem Fall die persönliche Eignung aller Teammitglieder und deren Zuständigkeiten im Unternehmen.
Tatsächlich ist die Darlegung der „Kenntnisse und Fähigkeiten zur Ausübung der selbständigen Tätigkeit“ seit der Einführung des Gründungszuschusses gesetzlich als Bewilligungsvoraussetzung für die Förderung festgeschrieben und hat dadurch zusätzliches Gewicht erhalten. Das ist auch richtig so, denn ob sich dein Businessplan realisieren lässt, hängt ganz entscheidend von deiner Person, Erfahrung und Motivation ab.
Die Bedeutung der Zielgruppe wird von vielen Gründer*innen völlig unterschätzt. Sie möchten so viele Kund*innen wie möglich erreichen. Allerdings kostet jeder Kontakt Zeit und Geld. Daher solltest du dir vorher klar darüber sein, wer zu deiner Zielgruppe gehört und wie du diese ganz gezielt erreichen kannst. Ansonsten verschwendest du den Aufwand für Kontakte, die deine Leistung nicht oder nur mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit kaufen werden.
Versuche, folgende Fragen zu beantworten:
Deine Aussichten, mit dem Unternehmen erfolgreich zu sein, sind nur dann gut, wenn der Markt groß genug ist und du dich gegenüber deinen Wettbewerbern durchsetzen kannst. Vermeide auf jeden Fall den Fehler zu behaupten, dein Angebot sei so neu, dass es keine Wettbewerber gäbe. Denn wo es keinen Wettbewerb gibt, gibt es in der Regel auch keinen Markt. Sollte es hingegen viele Wettbewerber geben, so greife einige heraus, die einen gewissen Vorbildcharakter für deine Existenzgründung haben und von denen du dich abgrenzen möchtest.
Wettbewerber sind zumeist schon einige Zeit in dem Markt tätig, in dem du Fuß fassen möchtest. Profitiere von deren Erfahrungen und lerne, nach welchen Regeln der Markt und die Gewinnung von Kunden funktionieren. Auf dieser Grundlage kannst du dein eigenes Geschäftskonzept schärfen und dich gegenüber der Konkurrenz positionieren.
Obwohl fast jede*r Unternehmer*in weiß, dass ein „einzigartiges Verkaufsversprechen“ benötigt wird, kann kaum eine*r sagen, was darunter zu verstehen ist und worin es im eigenen Fall besteht. Suche nicht zwanghaft nach einem ausgefallenen Werbeslogan, sondern konzentriere dich voll und ganz auf den konkreten Vorteil, den du deinen Kund*innen bieten kannst. Achte darauf, wo sich in deiner Branche die Kundenbeschwerden häufen. Dort besteht die Chance, durch Erfüllung der grundlegenden Kundenbedürfnisse eine Alleinstellung oder doch zumindest einen kommunizierbaren Wettbewerbsvorteil zu erzielen.
Die Vertriebs- und Kommunikationsstrategie bildet die Grundlage für die Umsatzplanung. Verschaffe dem Leser zunächst einen Überblick über die von dir geplanten Marketing- und Vertriebsmaßnahmen und erkläre, wie diese aufeinander aufbauen. Verzichte darauf, alle denkbaren Instrumente aufzuführen, konzentriere dich lieber auf den aussichtsreichsten Vertriebsansatz. Sinnvoll ist es, die Maßnahmen schon jetzt zeitlich zu planen und einzelnen Monaten zuzuordnen. Dadurch entsteht ein konkreter Marketingplan.
In diesem Abschnitt geht es darum, wie es nach der Auftragserteilung weitergeht. Wie ist die eigentliche Leistungserbringung, der Einkauf der nötigen Materialien, die Herstellung, der Transport, die Rechnungsstellung und das Mahnwesen organisiert?
Beantworte dazu folgende Fragen:
Welche Entwicklungsperspektiven hast du mit deiner Existenzgründung, wenn alles wie geplant läuft? Wirst du dann in andere Regionen oder in neue Zielgruppen expandieren oder versuchen den Umsatz mit den bestehenden Kunden zu steigern? Außerdem gehört an diese Stelle auch eine Risikobetrachtung: Was könnte schief gehen und welche Auswirkungen hätte das? Wie könnte das Eintreten eines solchen Falls verhindert oder zumindest der Schaden begrenzt werden?
Der Umfang dieses Abschnittes sollte ca. ein bis zwei Seiten betragen. Die Zahlen solltest du anschließend noch einmal in eine Tabellenform bringen, um die Übersicht zu wahren. Diese kann sich je nach Formatierung über vier bis sieben Seiten erstrecken.
Letztendlich kann man nie genau vorhersagen, wie sich ein Unternehmen am Markt entwickeln wird. Die Planzahlen liegen daher einer hypothetischen Unternehmensentwicklung zugrunde und man entwirft ein Szenario, dessen Eintritt man für am wahrscheinlichsten hält. In der Szenarioanalyse erläuterst du zusätzlich den „Best Case“ und den „Worst Case“. Was sind die wichtigsten Parameter für deinen Unternehmenserfolg? Was geschieht mit dem Ergebnis, wenn sich die Parameter positiv oder negativ verändern? Kopiere die entsprechende Excel-Tabelle und erstelle daraus je eine Datei für die anderen beiden Szenarios. Auf diese Weise kannst du herausfinden, welche Auswirkungen eine besonders positive oder negative Entwicklung hätte und bist darauf besser vorbereitet.
In den Anhang gehören folgende Unterlagen:
Wir haben zwei Links für dich, die gute Tipps für eine gelungene Geschäftsidee bereithalten:
Nachdem du dein Unternehmen gegründet hast, brauchst du Kunden, die dein Produkt kaufen oder deine Dienstleistung in Anspruch nehmen. In deinem Businessplan hast du deine Marketingstrategien bereits dargelegt, aber im weiteren Verlauf kann notwendig sein, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, um für deine Leistung zu werben. Du kannst beispielsweise professionelle Werbeagenturen hinzuziehen, die Werbung im Regionalfunk und -fernsehen machen. Aber auch das eigene Firmenschild, das Briefpapier oder die Visitenkarten sind wichtige Marketingartikel.
Wenn du Mitarbeiter beschäftigst, musst du dich mit dem Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz auseinandersetzen. Mehr dazu finden Sie auf der Seite der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sowie unter Existenzgründung – Gesund und sicher starten.
Da gerade in der Anfangsphase der Gründung unvorhergesehene Probleme oder Fragen auftreten können, brauchst du weiterhin fachkundige Beratung. Daher solltest du auch weiterhin auf kompetente Experten vertrauen oder dir neue Berater suchen.
Du solltest in jedem Fall überprüfen, ob sich das Unternehmen in die gewünschte Richtung und mit dem Markt entwickelt. Es ist daher wichtig, dass du stets über alle Vorgänge in deinem Unternehmen den Überblick behältst, damit du immer genau weißt, wie es um deine Finanzen, Aufträge und Steuern steht.
Jedes Unternehmen erlebt Phasen, in denen es mal nicht so gut läuft. Gute Krisenvorbeugung sorgt dafür, dass Schwierigkeiten vermieden werden, bevor sie entstehen. Ist die Krise trotzdem im Betrieb angekommen, müssen passende Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Da man sich als Betroffene*r durch eine Krise schnell in der Existenz bedroht sieht und unter Umständen falsch entscheidet, solltest du in einem solchen Fall nicht zögern und professionelle Beratung aufsuchen. Erste Warnzeichen können übrigens Umsatzrückgänge und Liquiditätsengpässe sein.
Unternehmer*innen achten zunehmend auf den Umweltschutz – nicht nur, weil die Auflagen zur Reduzierung von Umweltbelastungen immer strenger werden. Umweltschutz ist mittlerweile auch ein Marketinginstrument geworden: Wer umweltfreundlich produziert, kommt am Markt meist besser an. Durch umweltverträgliches Produzieren können aber auch Kosten eingespart werden.
Das elektronische Unternehmensregister ist die zentrale Auskunftsplattform für Unternehmen in Deutschland. Kapitalgesellschaften, Genossenschaften sowie große Betriebe und Vereine müssen ihre Jahresabschlussunterlagen elektronisch beim Betreiber des elektronischen Unternehmensregisters einreichen.
Selbständige haben oft keine geregelten Arbeitszeiten – zumindest in der Startphase. An einen längeren Urlaub ist in dieser Zeit oft nicht zu denken. Sehr wahrscheinlich arbeitest du mehr als 40 Stunden in der Woche und schenkst bereitwillig deinen Abend oder das Wochenende her. Allerdings solltest du daran denken, dass Arbeit nicht alles im Leben ist. Gesundheit und Familie sind ebenso wichtig und sollten auch genügen Aufmerksamkeit geschenkt bekommen. Nur so kannst du deinen beruflichen Erfolg auch genießen.